Herausforderungen im Inventory Management: Omni-Channel Replenishment

Während für Konsumenten ein bequemes Omni-Channel Einkaufserlebnis langsam zur Selbstverständlichkeit wird, steigt die Nutzung von alternativen Fulfillment Optionen wie Click-and-Collect oder Same-Day-Delivery stetig an. Laut einer Untersuchung von Forrester Research haben etwa 2015 bereits 42 % der Online-Shopper Click-and-Collect genutzt und damit rückt der klassische Retail Store als Fulfillment- und Rückgabedrehscheibe ins Zentrum vieler Omni-Channel Strategien.

Nachdem Omni-Channel Konsumenten im Schnitt deutlich mehr ausgeben und bei den Abholungen auch gerne etwas zusätzlich kaufen, erweitern Unternehmen ihre entsprechenden Services laufend. Damit einher geht oft eine noch nie dagewesene Transparenz bei Produkten, Preisen und Verfügbarkeiten, die bis zu einer Echtzeitdarstellung der Lagerstände an jedem einzelnen Standort geht.

Das Bestreben, die Kunden ins Zentrum aller Aktivitäten zu stellen, bringt allerdings große Herausforderungen für die Logistik und damit die Inventory Management Software.

 

 

Omni-Channel stellt Retailer vor neue Herausforderungen in puncto IT-Umgebung

Das steigende Volumen von In-Store Fulfillment beim Online-Shopping macht die optimale Balance von Warenverfügbarkeit und Lagerkosten herausfordernder. Ohne das Replenishment im Griff zu haben, führt der Verkauf über alle Kanäle zum

  • zum Abbau von Reservebeständen,
  • zur Verschlechterung der In-Store Präsentation
  • und zum Ausverkauf von Produkten in einzelnen Filialen.

Darunter leiden die In-Store Experience und die Genauigkeit von Nachfrageprognosen sowie die Vorhersage saisonaler Schwankungen. Traditionelle Logistiklösungen haben zudem Schwierigkeiten die Nachfragefluktuationen durch die Omni-Channel-Kanäle auszugleichen. Ship-to-Store anstatt Pull-from-Store kann hier zwar Abhilfe schaffen, bringt aber neue Herausforderungen auf der Kostenseite und die Logistikprozesse insgesamt.

Große Einzelhändler oder ganze Branchen, wie der Telekom Sektor, reagieren daher mit der Einführung neuer Software, die Omni-Channel Fulfillment, Store Inventory Management, Central Warehouse Management und Replenishment integrieren und so eine durchgehende Implementierung der Omni-Channel-Prozesse ermöglicht. Damit kann proaktiv und flexibel auf sich verändernde Nachfragetrends auf der Ebene einzelner Stores reagiert werden.

 

Dynamische Replenishment Prognose

Als Teil der Inventory Management Software gewinnen daher automatisierte dynamische Prognoserechnungen an Bedeutung, die im Zuge des Replenishments optimale Bestellmengen berechnen. Dabei werden nicht nur saisonale Schwankungen berücksichtigt, sondern auch relevante Lager- und Verkaufsdaten auf Standortebene. Kennzahlen wie Mindest- und Höchstmengen für einzelne Artikel an bestimmten Standorten, dienen dann zur Berechnung der jeweiligen Bestellmengen.

Jedenfalls ist im Retailbereich mit weiteren tiefgreifenden Änderungen hin zu kundenzentrischen Prozessen zu rechnen. Getrieben von den Kundenerwartungen muss die Logistik daher effektiv auf die Verbraucherseite reagieren können.